
Führung während der Corona-Krise: So gelingt die Mitarbeiterkommunikation.
Text: Matthias | 14. April 2020 12:25Die Corona-Krise belastet viele Branchen schwer: In einigen österreichischen Unternehmen wird der Arbeitsalltag derzeit von Sorge und Anspannung dominiert. Damit gestaltet sich die Mitarbeiterkommunikation in dieser Zeit besonders herausfordernd – und erweist sich als wichtiger denn je. Mit diesen Tipps gelingt Ihnen eine sichere Führung auch während der Corona-Krise.
Viele Geschäftsführer und Abteilungsleiter stehen momentan vor großer Unsicherheit und schwierigen Entscheidungen. Auch für die Angestellten ist die Situation nicht weniger belastend und im Unternehmen herrscht gedrückte Stimmung. Wie wird es weitergehen? Können alle Arbeitsplätze gehalten werden? Welche gesundheitlichen Vorkehrungen müssen getroffen werden? Dabei ist auch in unsicheren Zeiten eine sichere Kommunikation möglich – wir zeigen Ihnen, wie.
Bemühen Sie sich um Transparenz und Ehrlichkeit.
Sie wissen nicht, wie lange das Unternehmen unter der Corona-Krise leiden wird? Tatsächlich hat darauf momentan wohl niemand eine seriöse Antwort. Statt jegliche Kommunikation zu vermeiden und schwierigen Fragen aus dem Weg zu gehen, sollten Sie aber gerade in dieser unsicheren Phase besonders intensiv mit ihren Mitarbeitern kommunizieren. Halten Sie Ihr Team am Laufenden: Erklären Sie, an welchen Lösungen gerade gearbeitet wird. Kommunizieren Sie, welche Maßnahmen angestrebt werden und warum. Legen Sie offen dar, wenn Sie etwas noch nicht wissen und wann mit einer Antwort zu rechnen ist.
Sorgen Sie für Sicherheit.
Starke Führungspersonen geben Ihren Mitarbeitern Sicherheit – und das kann Ihnen auch während der Corona-Krise gelingen. Bereiten Sie sich gut auf Gespräche vor und überlegen Sie sich, was Sie Ihren Mitarbeitern sagen. Auch wenn Sie in Sorge sind: Bemühen Sie sich dennoch um einige positive und motivierende Worte. Achten Sie allerdings darauf, Ihrem Team nichts zu versprechen, was Sie möglicherweise nicht einhalten können. Wenn Sie keine konkreten Aussagen treffen können, sollten Sie das also auch nicht tun: Ändern Sie jetzt wöchentlich eine Strategie, welche als fixiert angekündigt wurde, sorgt das für Unruhe und Misstrauen. Kommunizieren Sie, wenn Maßnahmen vorübergehend sind, anstatt diese vorschnell als dauerhaft zu bezeichnen.
Das Wichtigste zuerst klären.
Zu den wichtigsten Aufgaben der Führung während der Corona-Krise gehört die Klärung der Fragen rund um die Sicherung der Arbeitsplätze, Abläufe von Krankmeldungen, Anträge zu Kurzarbeit und Lohnfortzahlung. Diese sollten Sie möglichst rasch klären. Denn so motiviert Ihre Mitarbeiter auch sein mögen: Zu wissen, ob der Kontostand am Beginn des nächsten Monats im schwarzen Bereich ist, dürfte dann doch auf Platz eins der Prioritätenliste stehen.
Führung bedeutet Verantwortung.
Die Gesundheit steht an erster Stelle: Wenn möglich sollten Sie Ihre Mitarbeiter deshalb ins Homeoffice schicken. Sollte die Präsenz am Arbeitsplatz unbedingt nötig sein, sorgen Sie dafür, dass dort alle Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus eingehalten werden können. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie die Situation ernst nehmen und Ihnen die Gesundheit Ihres Teams am Herzen liegt. Erinnern Sie die Angestellten daran, besonders auf sich zu achten und bei Symptomen zuhause zu bleiben und die Geschäftsleitung zu informieren.
Neue Wege gehen.
Bei dem einen rauscht das Mikrofon, während der andere vergeblich darum bemüht ist, die Kamera zum Leben zu erwecken: Videokonferenzen sind häufig mit diversen technischen Komplikationen verbunden. Sollten Sie bereits auf Homeoffice umgesattelt haben, ist es allerdings essenziell, trotz der räumlichen Distanz für direkte Kommunikationswege zu sorgen. Dazu steht Ihnen eine große Auswahl verschiedener Tools der Videotelefonie zur Verfügung. Zu den von Unternehmen am häufigsten genutzten gehört etwa die besonders abhörsichere Software Jitsi Meet, die im Webbrowser ebenso verfügbar ist wie als App für Android und iOS. Eine weitere beliebte Alternative ist der Dienst Google Meet, ebenfalls nutzbar über den Webbrowser und im Apple App Store wie auch im Google Play Store kostenlos erhältlich. Sie werden sehen: Nach einigen Videokonferenzen hat sich dann auch der größte Technik-Tollpatsch in Ihrer Abteilung mit den Programmen vertraut gemacht.
Stay connected.
Was zuvor im Vorbeigehen angesprochen wurde, wird nun in formellere und zeitaufwendige E-Mails gepackt? Das muss nicht sein: Mit verschiedenen Tools können Sie die schnelle und direkte Kommunikation mit Ihren Mitarbeitern sicherstellen. Hierfür ist etwa der Sofortnachrichtendienst Slack gut geeignet: In verschiedenen Arbeitsgruppen können einfach und schnell Kurznachrichten, Bilder und Links ausgetauscht werden. Die Software ist sowohl als Desktop-App als auch als Handy-App für Android und iOS verfügbar.
Der Ton macht die Musik.
Seien Sie gerade in dieser schwierigen Zeit für Ihre Mitarbeiter da. Erkundigen Sie sich regelmäßig nach ihrem Befinden. Dabei müssen Sie nicht ins persönlichste Detail gehen – wichtig ist, den Angestellten zu signalisieren, dass Sie ein offenes Ohr für Sorgen und Anliegen haben. Vergessen Sie bei der Führung Ihrer Mitarbeiter auch während der Corona-Krise nicht darauf, laufend Feedback zur geleisteten Arbeit zu geben. Ermuntern Sie Ihre Mitarbeiter, sich Auszeiten zu nehmen und trotz der Umstellungen während der Corona-Krise an einem strukturierten Tagesablauf festzuhalten.
„In Zeiten von Corona kommen für Führungskräfte zwei Dinge zusammen, zum einen ist Krisenmanagement gefordert und zum anderen Führung aus dem Home Office. Und für beides ist es besonders wichtig, für seine Mitarbeiter nicht nur als Führungskraft, sondern auch als Mensch spürbar zu sein.“
Bettina Malatschnig (Senior Head of Human Resources)
Artikel verfasst von Julia aus dem Planet Drei Redaktionsteam.
Über den Autor:
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