Gesichtserkennung am Handy: Wie funktioniert sie?

Gesichtserkennung am Handy: Wie funktioniert sie?

Text: Marie | 13. Oktober 2023 11:09

Mit der Gesichtserkennung reicht ein kurzer Blick auf das Smartphone, um es zu entsperren – Passwörter, PIN-Codes oder Fingerabdrücke gehören somit der Vergangenheit an. Wir zeigen Ihnen, wie die Gesichtserkennung funktioniert, wie sicher sie ist und welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt.

Was ist eine Gesichtserkennung?

Die Gesichtserkennung ist eine Technologie, die menschliche Gesichter identifiziert und verifiziert. Denn wie Ihr Fingerabdruck weist auch Ihr Gesicht unzählige einzigartige Punkte auf. Die hoch entwickelte Software erfasst mithilfe von Sensoren und der Handykamera Merkmale in Ihrem Gesicht, merkt sich diese anhand von Algorithmen und vergleicht sie mit vorhandenen Datenbanken und Referenzbildern.

Wann kommt Gesichtserkennung zum Einsatz?

Die Gesichtserkennung ist eine moderne Sicherheitsmaßnahme, ähnlich wie die verwandten biometrischen Arten, die Sprach- und Fingerabdruckerkennung oder der Netzhaut–Scan. Diese Technologie der digitalen Identifizierung kommt in folgenden Bereichen zum Einsatz:

  • Sie können sich Zugang zu Geräten verschaffen, wie beispielsweise durch das Entsperren von Smartphones.
  • Ein weiterer Einsatzbereich sind Flughäfen und Grenzkontrollen. Mit einem biometrischen Reisepass gelangen Sie über die E-Pass-Kontrolle schneller zum gewünschten Gate, was nicht nur die Wartezeit verkürzt, sondern auch für erhöhte Sicherheit dank der digitalen Gesichtserkennung sorgt.
  • Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Gesichtserkennung beim Banking zu nutzen. Mit einem Blick auf Ihr Smartphone können Sie nicht nur online Ihre Bankgeschäfte durchführen, sondern damit auch das Eintippen von Passwörtern umgehen. Auch praktisch dank Gesichtserkennung: das Bezahlen mittels Handy am Bezahl-Terminal. Wie Sie die Bezahlfunktion auf Ihrem Smartphone einrichten, zeigen wir Ihnen in diesem Blogbeitrag.

Vor allem Apps, bei denen es um sensible Daten geht, verfügen mittlerweile häufig über Gesichtserkennung. Also etwa Apps für Finanzielles, wie Banking-Apps, Apple Wallet oder PayPal. Aber auch Notizen-Apps, Anwendungen für Passwortmanager sowie für Messenger-Dienste sind ebenfalls mit Gesichtserkennung ausgestattet.


Ein Blick sagt mehr als 1.000 Pin-Codes. Diese Handys bieten hochmoderne Gesichtserkennung.


Bitte lächeln: So funktioniert die Gesichtserkennung.

Die Gesichtserkennung am Handy weist eine einfache wie geniale Funktionsweise auf: Dabei scannen die Frontkamera und extra verbaute Sensoren Ihr Gesicht. So wird ein 3D-Abbild am Handy gespeichert. Möchten Sie später Ihr Smartphone entsperren, wird Ihr Gesicht erneut gescannt und mit dem gespeicherten Abbild verglichen. Somit wird Ihr Gesicht im Idealfall auf mehreren Ebenen und unabhängig von Gesichtsausdruck und Lichtverhältnis erkannt und Ihr Smartphone ist vor fremdem Zugriff geschützt.

Beispiele für Elemente der Gesichtserkennung sind:

  • Gesichtsbestimmung: Die Technologie der Gesichtsbestimmung erfasst Ihr Gesicht und erstellt ein digitales Modell mit charakteristischen Gesichtsmerkmalen. Und das ganz unabhängig davon, ob Sie alleine oder in einer Gruppe, frontal vor der Kamera oder der Linse seitlich zugewandt sind.
  • Gesichtsanalyse: Ihr Gesicht beziehungsweise die Geometrie Ihres Gesichts wird im ersten Schritt gelesen und im zweiten Schritt analysiert. Dies geschieht, da die charakteristischen Punkte wie die genaue Position der Augen samt Abstand dazwischen, die Nase, der Mund, der Abstand zwischen Stirn und Kinn, die Wangenknochen, die Ohren etc. identifiziert werden.
  • Umwandlung der Daten: Die Informationen werden durch Algorithmen in digitale Daten umgewandelt, um mithilfe einer Grundlage Ihrer Gesichtsmerkmale Vergleiche darzustellen. Um Sie zu identifizieren, werden Codes erfasst und mit den gespeicherten Merkmalen in der Datenbank verglichen. Der Abgleichsalgorithmus berechnet außerdem die Ähnlichkeit oder Differenz zwischen den Merkmalen und gibt eine Bewertung oder Wahrscheinlichkeit aus, ob es sich um dieselbe Person handelt.

Was tun, wenn die Gesichtserkennung nicht funktioniert?

Wenn die Gesichtserkennung nicht wie erwartet funktioniert, gibt es mehrere Schritte, die Sie unternehmen können, um das Problem zu lösen:

  • Positionierung und Ausrichtung: Achten Sie darauf, dass Ihr Gesicht korrekt ausgerichtet ist und alle Merkmale erfasst werden können. Halten Sie Ihr Smartphone in einem angemessenen Abstand und Winkel, um ein klares Bild zu erhalten.
  • Überprüfen Sie die Bedingungen und Umgebung: Stellen Sie sicher, dass die Beleuchtung ausreichend ist und keine starken Schatten auf Ihrem Gesicht liegen. Vermeiden Sie starkes Gegenlicht oder Blendungen, da dies die Erfassung der Gesichtsmerkmale beeinträchtigen kann. Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihre Kameralinse sauber ist.
  • Aktualisieren Sie die Software oder Anwendung: Manchmal gibt es Updates der Gesichtserkennungssoftware oder -anwendung, die möglicherweise Probleme beheben oder die Leistung verbessern.
  • Erneute Erfassung oder Einrichtung: Sie können die Gesichtserkennung am Smartphone auch komplett neu einrichten, indem Sie Ihr Gesicht erneut erfassen lassen.
  • Alternative Authentifizierungsmethoden: Viele Geräte und Anwendungen bieten alternative Authentifizierungsmethoden wie PIN-Codes, Muster oder Passwörter. Sie können vorübergehend auf eine dieser Methoden zurückgreifen, bis das Problem behoben ist.
  • Kontaktieren Sie den Kundendienst oder Support: Wenn das Problem weiterhin besteht, sollten Sie den Kundendienst oder technischen Support des Herstellers kontaktieren.

So sicher ist die Gesichtserkennung.

Ob eine Gesichtserkennung am Handy sicher ist oder nicht, hängt davon ab, auf welche Arten Ihr Gesicht gescannt wird. Im schlechtesten Fall wird dabei nur ein herkömmliches Foto von Ihrem Gesicht angefertigt und mit weiteren Fotos verglichen. Diese (überholte) Technik lässt sich allerdings recht einfach mit ausgedruckten Fotos austricksen.

Sichere Gesichtserkennung basiert dagegen neben einer Frontkamera auf mehreren Sensoren inklusive eines Infrarotscanners sowie einem leistungsstarken Prozessor, der möglichst viele Details der verschiedenen Scans zu einem einzigartigen Muster Ihres Gesichts zusammenfügt. Moderne Smartphones verfügen in der Regel über eine sichere Gesichtserkennung, die mit einer Vielzahl an Sensoren und Algorithmen arbeitet.

Lässt sich eine Gesichtserkennung leicht austricksen?

Es kann sein, dass die Gesichtserkennungssoftware überlistet wird, indem spezielle Masken oder Make-up verwendet oder Fotos und Videos vor die Kamera gehalten werden, um das System zu täuschen. Moderne Systeme werden jedoch immer besser darin, solche Tricks zu erkennen und verbessern laufend ihre biometrischen Sicherheitsbestimmungen.

Held der Gesichtserkennung: Apple Face ID beim iPhone.

Als positives und bisher nicht zu überlistendes Beispiel geht Apple mit Face ID voran. Basis davon ist die sogenannte „TrueDepth“-Kamera, die aus einem Infrarotlicht, einer Infrarotkamera und einem sogenannten Punktprojektor besteht. Damit erfasst das iPhone eine Art 3D-Landkarte von Ihrem Gesicht, indem es über 30.000 Infrarotstrahlen auf Ihr Gesicht wirft und damit sämtliche Erhebungen und Vertiefungen erkennt. Zudem erkennt die Software, ob Sie bewusst in die Kamera sehen und ob es sich bei Ihrem Gesicht nicht doch nur um ein Bild oder eine Videoaufnahme handelt. Besonders spannend: Das iPhone lernt bei jedem Entsperren mit und erkennt Sie so auch dann noch zuverlässig, wenn Sie eine Brille tragen oder Ihre Frisur ändern.

So aktivieren Sie die Gesichtserkennung am iPhone:

  1. Gehen Sie in die Einstellungen Ihres Smartphones.
  2. Wählen Sie das Menü „Face ID & Code“.
  3. Tippen Sie auf „Face ID konfigurieren“ und folgen Sie den Anweisungen auf dem Handybildschirm.
  4. Nach den ersten Einstellungen können Sie später weitere Optionen wählen, für welche Anwendungen die Gesichtserkennung aktiviert werden soll. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, ein alternatives Erscheinungsbild zu konfigurieren, Masken mit Brille hinzuzufügen und weitere Sperroptionen einzustellen.

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Gesichtserkennung am Samsung.

Ähnlich wie Apple nutzt auch Android die biometrischen Gesichtsdaten, um den Zugriff auf das Gerät zu gewährleisten. So einfach geht’s:

  1. Öffnen Sie die Einstellungen Ihres Smartphones.
  2. Gehen Sie anschließend auf „Biometrie und Sicherheit“.
  3. Tippen Sie auf „Gesichtserkennung“ und folgen Sie der Anleitung auf dem Display.

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Gesichtserkennung in Google Fotos.

Bislang ist die Gesichtserkennung über Google Fotos nur in den USA verfügbar. Wenn Sie diese Funktion trotzdem nutzen möchten, können Sie über eine VPN-App den Standort Ihres Handys ändern und beispielsweise auf die USA festlegen.

Die Gesichtserkennung in Google Fotos aktivieren Sie dann folgendermaßen:

  1. Laden Sie sich die App Google Fotos herunter und melden Sie sich an, falls Sie die Anwendung nicht sowieso schon nutzen.
  2. Tippen Sie auf Ihr Profi oben rechts.
  3. Gehen Sie auf „Fotos-Einstellungen“.
  4. Wählen Sie den Punkt „Ähnliche Gesichter gruppieren“.
  5. Schieben Sie bei „Gesichtergruppierung“ den Regler nach rechts, um die Funktion zu aktivieren.
  6. Nach der Analyse Ihrer Fotos können Sie nach einzelnen Bildern und Personen suchen sowie verschiedene Alben erstellen lassen.

FAQs.

Sie legen großen Wert auf Sicherheit? Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie ein sicheres Passwort generieren. Und hier klären wir auf, wie wichtig Privatsphäre im Internet ist.

hr

Artikel verfasst von Marie aus dem Drei Redaktionsteam.

Über die Autorin:

Sie suchen Spannung, etwas zum Spielen und Schokolade? Nun ja, zumindest mit Spannung und Spiele-Tipps kann Redakteurin Marie aufwarten. Was sich auch immer gerade in der Welt der Filme, Spiele, Musik und Apps so tut – Marie ist ganz vorne mit am Start. Das möchten wir Ihnen nicht vorenthalten: Hier finden Sie alle Artikel von Marie zum Thema Entertainment.

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