Was ist DDNS?

Alles, was Sie über DDNS wissen müssen.

Text: Christoph | 26. Januar 2023 08:45

Das Kürzel DDNS steht für Dynamic Domain Name System: Mit diesem Dienst ist ein Rechner immer unter demselben Domainnamen erreichbar. Wie das funktioniert, was Sie über DDNS-Server wissen müssen und wie man DDNS einrichtet, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

DDNS oder auch Dynamisches DNS bzw. DynDNS genannt, ist eine Technik, die ermöglicht, Domains im Domain Name System (DNS) dynamisch zu aktualisieren. Sie hören den Begriff DNS zum ersten Mal? Dann finden Sie in unserem Artikel über DNS-Server die wichtigsten Hintergrundfakten. Aber keine Sorge: Auch in den nächsten Zeilen liefern wir alle Infos zum Verständnis und klären auf, was es mit DDNS auf sich hat.

Was ist DDNS?

Um den Begriff DDNS zu erklären, befassen wir uns zunächst mit dem Domain Name System (DNS). Am einfachsten lässt sich das Domain Name System mit einem Telefonbuch vergleichen: Wenn Sie einen Namen nachschlagen, so finden Sie die zur Person gehörige Telefonnummer. Statt um Personennamen und Telefonnummern geht es beim DNS allerdings um Webadressen und IP-Adressen, die einander zugeordnet werden. Wenn Sie eine Domain eingeben, also einen Website-Namen wie drei.at, übersetzt der DNS-Server diese in eine numerische IP-Adresse und leitet Sie damit zur richtigen Website weiter. Vereinfacht ausgedrückt, werden mittels DNS alphanumerische Namen (also Namen, die aus Buchstaben und/oder Ziffern bestehen) in Zahlen übersetzt und umgekehrt. So müssen Sie sich nicht die komplizierte IP-Adresse jedes Servers merken (etwa eine sperrige Zahlenkette wie 192.168.0.1.), mit dem Sie sich verbinden wollen, da DNS die Übersetzung in merkbare Namen einer Website übernimmt. Doch nun kommt die Herausforderung: Denn für gewöhnlich werden regelmäßig neue IP-Adressen vergeben. DDNS liefert hier, wie der Name schon sagt, die dynamische Lösung: Denn dank des DDNS-Clients wird dem DDNS-Anbieter stets die aktuelle IP-Adresse mitgeteilt und diese wird vom Anbieter mit der bestehenden Webadresse verknüpft. Durch DDNS ist ein Rechner also immer unter demselben Domainnamen erreichbar, auch wenn die aktuelle IP-Adresse dem Nutzer nicht bekannt ist.

Unterschied von DDNS und DNS.

Der DNS-Server kann eine URL, wie etwa drei.at, in eine IP-Adresse übersetzen. Die Datenbank in DNS zeichnet also die Namen für alle Netzwerkressourcen auf, die den IP-Adressen verschiedener Websites entsprechen. DNS ist dabei statisch: Das weltweite Verzeichnissystem kennt für jede registrierte Domain die IP-Adresse, kann also Namen in Adressen übersetzen, um den Zugriff auf Websites oder E-Mails zu ermöglichen.

DDNS ist dann sozusagen die Erweiterung von DNS: Es unterstützt die Zuordnung einer dynamischen IP-Adresse zu einer bestimmten Domain, dabei erfolgt der Abgleich mit den DNS-Datenbanken der Internet-Provider automatisch. Denn Internet-Provider vergeben aus mehreren Gründen (etwa um vor Hackerangriffe zu schützen) meist täglich eine neue IP-Adresse an Internetanschlüsse. Immer dann, wenn sich die IP-Adresse des Routers ändert, meldet der Router die aktuelle IP-Adresse an den DDNS-Dienst. Das DDNS sorgt dann dafür, dass DNS-Einträge entsprechend aktualisiert werden. Sowohl DNS als auch DDNS erfüllen den Zweck, dass Internetnutzer sich nicht an die oftmals langen und komplizierten numerischen IP-Adressen verschiedener Websites erinnern müssen.

Wo wird DDNS angewandt?

DDNS wird für verschiedenste Bereiche benötigt und erfüllt mehrere Funktionen. Unter anderem kann man mit DDNS:

  • vom Büro auf den eigenen Rechner per Remote-Verbindung zu Hause zugreifen (dafür wird die IP-Adresse verwendet, die sich, wie bereits beschrieben, täglich ändern kann, aber dank DDNS unter demselben alphanumerischen Namen erreichbar bleibt).
  • Streaming-Medien bereitstellen.
  • auf einem Gerät mehrere Betriebssysteme verwalten.
  • vom Firmenrechner aus auf den eigenen Mail-Server zugreifen.

Was sind die Vorteile von DDNS?

Wenn Sie unterwegs per Remote-Desktop auf Ihren Rechner zu Hause zugreifen wollen, müssten Sie die ständig wechselnde IP-Adresse kennen. Dank DDNS können Sie Ihren Rechner allerdings auch dann erreichen, wenn Sie seine aktuelle IP-Adresse nicht kennen. Bei einem DDNS-Anbieter registrieren Sie dafür einen Domainnamen. Diesem Namen wird dann automatisch die jeweils aktuelle IP-Adresse zugewiesen. Dank DDNS können Sie also per Remote-Zugriff über das Internet weltweit Daten abrufen und Projekte mit einem Team teilen. DDNS kann damit den Arbeitsalltag wesentlich erleichtern. Auch der Zugriff auf eine Webcam, ein Haussicherheitssystem, ein Hausautomatisierungssystem oder sonstige mit dem Internet verbundene Geräte können dank DDNS leicht ferngesteuert werden. Man erstellt einen einfachen Hostnamen, der automatisch auf die IP-Adresse verweist. Der Hostname ist dann erreichbar, selbst wenn sich die IP-Adresse ändert.

DDNS einrichten.

Bei verschiedenen DDNS-Anbietern können Sie eine DDNS-Adresse einrichten – und das häufig kostenlos. No-ip.com ist einer dieser Services: Hier bekommen Sie eine kostenlose DDNS-Adresse, die Sie monatlich einfach per Klick bestätigen müssen – andernfalls wird sie gelöscht. Die Einrichtung erfolgt in wenigen Schritten:

  1. Öffnen Sie https://www.noip.com
  2. Klicken Sie auf „Registrieren”.
  3. Anschließend geben Sie Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse ein.
  4. Bei „Hostname” geben Sie den gewünschten Namen an und wählen Sie unter „Domain” eine der verfügbaren kostenlosen Domains aus.
  5. Anschließend klicken Sie einfach auf „Free sign up” und bestätigen die Mail zur Kontoaktivierung per Klick.

Die wichtigsten DDNS-Anbieter.

Sie suchen nach einem gratis DDNS-Service? Viele verschiedene DDNS-Anbieter bieten DDNS an und einige davon sind, wie schon erwähnt, sogar kostenlos. Die beliebtesten sind Go IP, ClickIP, DynDNS Service, FreeDNS sowie der bereits genannte Service No-ip. Meist ist eine Domain gratis und erst bei der Erstellung mehrerer Domains und der Nutzung weiterer Services (Telefon-Support, etc.) fallen Kosten an. Achten Sie bei der Auswahl auf die Kompatibilität mit dem Betriebssystem und dem Router sowie auf weltweite Erreichbarkeit.

DDNS: FAQs

Der Ehrgeiz hat Sie gepackt und Sie möchten sämtliche schwierige Online-Begrifflichkeiten erfassen? Dann machen Sie am besten bei diesem Artikel über UDP (User Datagram Protocol) weiter. Wenn Ihnen ob der vielen neuen Informationen der Kopf raucht und Sie beim Arbeiten Frischluft schnappen wollen, dann verraten wir Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie das Homeoffice nach draußen verlagern können.


Artikel verfasst von Christoph aus dem Drei Redaktionsteam.

Über den Autor:

Christoph kennt die Welt des „Digital Life“ mindestens so gut wie seine Westentasche: Ob coole Fakten rund ums Streamen, die neuesten E-Sports oder um die Privatsphäre im Internet – Redakteur Christoph kennt jeden Schmäh der digitalen Welt. Bleiben Sie hier mit Christophs Artikeln zum Thema Digital Life auf dem Laufenden.


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