Inkognito-Modus: So funktioniert „privates“ Surfen.
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Inkognito-Modus: So funktioniert „privates“ Surfen.

Text: Christoph | 01. Juni 2023 08:09

Privatsphäre: Ein Thema, das gerade im gläsernen Zeitalter des Internets wichtiger ist denn je. Sei es, dass Sie beim Surfen nach einem Geschenk für Ihren Partner suchen oder einmal an einem öffentlichen Computer auf Ihre Konten zugreifen müssen: Manchmal will man einfach nicht, dass Suchanfragen, Verlaufsdaten und Cookies aufgezeichnet werden. Zu diesem Zweck gibt es den Inkognito-Modus.

Was genau der Inkognito-Modus verbirgt und was nicht, wie Sie ihn aktivieren und was ihn von VPN unterscheidet: Das und mehr erfahren Sie hier.

Was ist der Inkognito-Modus?

Der Inkognito-Modus ist eine Funktion Ihres Webbrowsers. Er wird auch „privates Surfen“ genannt und sorgt dafür, dass Ihr Browserverlauf, Ihre Cookies und Website-Daten sowie in Formulare eingegebene Informationen nach beendeter Sitzung nicht auf Ihrem Computer gespeichert werden. Sie erkennen ihn am Masken- beziehungsweise „Spion“-Symbol links oben in Ihrem Browserfenster.

Inkognito-Modus in Chrome.
Firefox: Private Suche.

Wozu dient er?

Rufen Sie den Inkognito-Modus auf, werden Sie von Ihrem Browser sowie von allen besuchten Webseiten als neuer, unbekannter User betrachtet und erhalten keine personalisierten Ergebnisse aufgrund Ihres vorherigen Nutzerverhaltens. Den Inkognito-Modus können Sie somit für viele Zwecke nutzen, beispielsweise, um sich bei mehreren Konten gleichzeitig anzumelden. Dank des privaten Surf-Modus können Sie also in einem Fenster auf Ihr Firmenkonto zugreifen, während Sie in einem anderen gleichzeitig Ihr persönliches Konto öffnen. Außerdem verhindert er das automatische Einloggen in Ihre Online-Konten, auch wenn Sie Ihre Login-Daten im Browser hinterlegt haben. Ein weiterer Pluspunkt: Sie schützen Ihre Daten, denn Cookies und Co werden beim Beenden Ihrer Sitzung gleich wieder gelöscht. Damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit für Online-Werbung in Zusammenhang mit von Ihnen besuchten Seiten. Möchten Sie dies vollkommen vermeiden, müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre IP-Adresse nicht getrackt werden kann, zum Beispiel durch Nutzung von VPN – doch dazu gleich mehr.

Welche Informationen werden im Inkognito-Modus nicht gespeichert?

Der Name „Inkognito-Modus“ kann tatsächlich ein wenig irreführend sein, suggeriert er doch komplette Anonymität. Dabei schafft das sogenannte private Surfen keine vollständige Privatsphäre, wie man durch die Bezeichnung vermuten würde. Nach dem Schließen des Browserfensters werden bei Benutzung des Inkognito-Modus Ihr Suchverlauf, die Cookies und Ihre Cache-Daten gelöscht. Damit wird verhindert, dass Ihre Aktivitäten von anderen Nutzern rückverfolgt oder gar missbraucht werden. Was der Inkognito-Modus jedoch nicht verhindern kann, ist, dass Ihre Informationen als anonymer Nutzer von besuchten Websites registriert werden. Auch Ihre IP-Adresse und damit Ihr Standort und Ihre digitale Fährte sind für Internetdienstanbieter, besuchte Websites und Suchmaschinen einsehbar. Zum Schutz Ihres Suchverlaufs, Ihrer Passwörter, zum teilweisen Abschirmen vor Werbe-Tracking sowie für das sichere Anmelden auf mehreren Konten ist der Inkognito-Modus aber ideal.

So aktivieren Sie den Inkognito-Modus in verschiedenen Browsern.

Möchten Sie im Inkognito-Modus surfen, können Sie diesen ganz einfach aktivieren. Wir zeigen Ihnen, wie.

Chrome.

  1. Öffnen Sie Chrome auf Ihrem Computer.
  2. Rechts oben sehen Sie ein Dreipunkte-Symbol. Klicken Sie darauf, dann auf „Neues Inkognitofenster“.
  3. Es öffnet sich nun automatisch ein neues Fenster im Inkognito-Modus. Links oben sehen Sie das Spion-Symbol.

Sie können den Inkognito-Modus auch ganz einfach über folgende Tastenkombination aktivieren: [Strg] + [Shift] + n.

Natürlich können Sie den Inkognito-Modus auch auf Ihrem Android-Handy verwenden. Gehen Sie dafür so vor:

  1. Tippen Sie auf das Chrome-Symbol auf Ihrem Android-Smartphone oder Tablet.
  2. Drücken Sie rechts neben der Adressleiste auf das Dreipunkte-Menü.
  3. Dort finden Sie den Punkt „Neuer Inkognitotab“.
  4. Beim Drücken wird automatisch ein neues Inkognito-Fenster geöffnet. Links oben sehen Sie auch hier das Spion-Symbol.

Safari.

Sie verwenden ein Apple-Gerät? Dann surfen Sie bestimmt mit Safari. Für den Inkognito-Modus gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Wählen Sie die App „Safari“ auf Ihrem Mac aus.
  2. Klicken Sie auf „Ablage“, dann auf „Neues privates Fenster“.
  3. Sie surfen jetzt privat, erkennbar an einem dunklen Suchfeld und Browserfenster.

Alternativ können Sie auch die Tastenkombination [⌘] + [Shift] + n drücken.

Sie möchten auch auf Ihrem iPhone den Inkognito-Modus verwenden? Dann gehen Sie wie folgt vor:

  1. Öffnen Sie Safari auf dem iPhone.
  2. Tippen Sie auf die Tabs-Taste. Diese erkennen Sie an zwei hintereinanderliegenden Rechtecken.
  3. Tippen Sie nun auf „[Anzahl] Tabs“ oder die Startseite, um die Tabgruppen-Liste anzuzeigen.
  4. Tippen Sie auf „Privat“ und dann auf „Fertig“. Ab jetzt surfen Sie im Inkognito-Modus.

Firefox.

Sie verwenden Firefox als Standard-Browser? So surfen Sie auch mit dem feurigen Fuchs privat:

  1. Öffnen Sie Ihren Firefox-Browser.
  2. Klicken Sie auf die drei horizontalen Striche oben rechts in Ihrem Browserfenster.
  3. Wählen Sie nun den Punkt „Neues privates Fenster“ aus.
  4. Es öffnet sich ein Fenster im Inkognito-Modus, erkennbar an der violetten Farbe und dem Masken-Symbol links oben in Ihrer Tab-Leiste.

Auch in Firefox können Sie mit einer einfachen Tastenkombination sofort privat surfen: [Strg] + [Shift] + p.

Wie unterscheidet sich der Inkognito-Modus von einem VPN?

Sowohl der Inkognito-Modus als auch VPNs (Virtual Private Networks/virtuelle private Netzwerke) sind beliebte Möglichkeiten, um Ihre Daten im Netz zu schützen. Beide sorgen für mehr Privatsphäre, indem Sie Ihren Browserverlauf nach beendeter Sitzung wieder löschen.

Doch ein VPN schafft darüber hinaus noch einiges mehr: Beim Benutzen einer VPN-Software werden Ihre Daten nicht auf direktem Wege übers Internet übertragen, sondern über einen verschlüsselten Umweg zu Ihrem VPN-Anbieter. Dieser leitet Ihre Daten weiter ins Netz. Ein VPN überträgt die Daten vom Gerät zum VPN-Provider und verhindert so, dass ein lokaler Netzwerkprovider den Datenverkehr sieht. Aber Achtung: Man selbst ist wegen eines VPNs nicht anonym, die besuchten Websites bekommen nur die IP-Adresse des VPN-Providers mitgeschickt. Der VPN-Provider hat und sieht alle Daten. Diese können z. B. bei Aufforderung durch die Behören herausgegeben werden oder bei Hacks des VPN-Providers verloren gehen.

Eine VPN-Verbindung ist dann hilfreich, wenn Sie beispielsweise beim Onlineshopping Ihre Kreditkartendaten schützen, Ihre persönlichen Daten beim Gebrauch eines öffentlichen WLANs verbergen oder geografische Beschränkungen umgehen wollen. Auch beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen erweist es sich als nützlich, wenn nicht auf Sie als Zielgruppe geschlossen werden kann: Oft wird berichtet, dass Flüge oder Hotels nach mehrmaliger Suche bewusst höher bepreist werden, um Verknappung und Buchungsanreize zu schaffen.

FAQ.

Wenn Sie mehr zum Thema Cyberkriminalität lesen und herausfinden wollen, was sich hinter dem Begriff Spoofing verbirgt, werden Sie hier fündig. Und haben Sie gewusst, dass jedes Jahr im Februar der Safer Internet Day gefeiert wird?

hr

Artikel verfasst von Matthias aus dem Drei Redaktionsteam.

Über den Autor:

Wer es nicht im Kopf hat, hat es in den Beinen? Nicht mit Redakteur Matthias. Denn wo immer es einen Life Hack oder einen Kniff gibt, der uns das Leben erleichtert: Matthias kennt ihn – und teilt sein Wissen in seinen Artikeln gerne mit Ihnen. Sie wollen mehr davon? Hier geht es zu allen Beiträgen von Matthias rund um die besten Tipps & Tricks.

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