Programmieren für Kinder: Top 7 Apps zum Coden lernen.
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Programmieren für Kinder: Top 7 Apps zum Coden lernen.

Text: Christoph | 14. Juli 2025 08:09

Programmierkenntnisse sind heute wichtiger denn je, denn viele Bereiche unseres Lebens basieren längst auf Software und Algorithmen – und werden in Zukunft an Bedeutung zunehmen. Umso wichtiger ist es, dass Kinder frühzeitig lernen, Technik nicht nur zu nutzen, sondern auch zu verstehen. Und das geht am besten, indem sie selbst programmieren.

Doch wie kannst du deine Kinder spielerisch an die Welt des Codens heranführen? Unsere Empfehlung: Einfach ausprobieren! Es gibt zahlreiche kostenlose Apps, die Kindern kreativ und ohne Vorkenntnisse den Einstieg ins Programmieren ermöglichen. Wir stellen dir die besten Angebote vor.

Was sind Programmier-Apps für Kinder?

Programmieren bedeutet, Computern klare Anweisungen zu geben, die sie Schritt für Schritt ausführen – das wird Coden genannt. Dafür wird eine spezielle Sprache genutzt: die Programmiersprache. Sie folgt eigenen Regeln, die zunächst erlernt werden müssen, damit Mensch und Maschine miteinander kommunizieren können. Was viele nicht wissen: Nahezu alle Geräte und Anwendungen unseres Alltags sind programmiert, von Internetseiten über Apps bis hin zu modernen Autos, Haushaltsgeräten oder Bahnkartenautomaten. Die Liste ist endlos.

Gerade für Kinder lohnt es sich, frühzeitig mit dem Programmieren zu beginnen. Dank kinderfreundlicher Apps, die den Einstieg spielerisch und visuell gestalten, ist es für Kinder einfach, Programmieren zu lernen. Statt komplizierter Codezeilen arbeiten Apps mit bunten Bausteinen – so entdecken Kinder intuitiv, wie Programmieren funktioniert. Coding für Kids, quasi.

Neben technischen Fähigkeiten lernen sie, logisch zu denken, kreative Ideen umzusetzen und Probleme strukturiert zu lösen. Eigene kleine Projekte fördern ihr Durchhaltevermögen – und sorgen für echte Erfolgserlebnisse, die ihr Selbstbewusstsein stärken.

Warum sind Programmierkenntnisse für Kinder wichtig?

Frühes Programmierenlernen hat aber noch einen größeren Vorteil: Es fördert ein tiefes Verständnis für digitale Technologien, die unseren Alltag bestimmen. Coding statt nur Konsum: Kinder bekommen ein Werkzeug an die Hand, um Technik selbst zu gestalten. Die so entwickelten Fähigkeiten sind nicht nur in klassischen IT-Berufen gefragt, sondern auch in anderen Branchen wie Medien, Design und sogar Gesundheitswesen.

Diese Fähigkeiten sind in der digitalen Welt von heute und morgen wichtig. Dazu gehören unter anderem:

  • Motivation im MINT-Bereich: Frühzeitige Förderung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik weckt Neugier, stärkt Problemlösefähigkeiten und bereitet auf viele zukunftsrelevante Berufe vor.
  • Digitale Kompetenzen: Kinder lernen, digitale Technologien sicher, kreativ und verantwortungsbewusst zu nutzen. So etwa im Umgang mit Software, bei der Informationsbewertung oder beim Erstellen eigener Inhalte.
  • Kinder verstehen, wie Computer denken: Das sogenannte Computational Thinking besteht daraus, Probleme zu zerlegen, Muster zu erkennen, Abläufe zu planen und logische Schritte zu entwickeln. Eine Denkweise, die weit über das Coden hinaus wertvoll ist.

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So lernt dein Kind das Programmieren.

Erziehungsberechtigete und Pädagog:innen sollten auf „Learning by Doing“ setzen: Kids möchten aktiv ausprobieren und sehen, was sie mit wenigen Klicks oder Befehlen erreichen können. Visuelle Programmiersprachen wie Scratch oder Coding-Apps erleichtern den Einstieg. Später können die Kenntnisse in Kursen oder im Unterricht altersgerecht vertieft werden – am besten mit einfachen Aufgaben, um Überforderung und Motivationsverlust zu vermeiden. Es gibt mehrere Möglichkeiten für Kinder, um programmieren zu lernen:

  • Online- und Präsenzkurse zum Programmieren: In vielen Städten findest du Programmier-Workshops für Kinder. Sie werden oft von Bildungseinrichtungen oder Vereinen angeboten. Auch online werden interaktive Kurse angeboten, bei denen Kinder in ihrem eigenen Tempo lernen können. Der Vorteil: Fragen können direkt gestellt werden und oft entstehen erste kleine Programmierprojekte.
  • Coding mit Apps und Plattformen: Programmierspiele für Kinder per App oder Online-Plattform schaffen einen intuitiven Zugang zum Thema. Über bunte Codeblöcke oder einfache Anweisungen lernen Kinder spielend die Grundlagen, ganz ohne Vorkenntnisse. Auch Plattformen wie code.org bieten interaktive Coding Tutorials mit beliebten Figuren und klaren Aufgaben.
  • Coding lernen in der Schule: Zahlreiche Schulen haben Programmieren längst im Lehrplan integriert, oft gehört es ab der 5. Klasse zur digitalen Grundbildung. Expert:innen empfehlen meist, schon vorher mit dem Programmieren zu beginnen und die Kenntnisse in der Schule zu vertiefen.

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Altersgerechte Programmiersprachen und Tools – von Scratch bis Python.

Kinder und Jugendliche brauchen eine Programmiersprache, die ihrem Entwicklungsstand entspricht und ihnen das Programmieren auf motivierende Weise näherbringt. Dafür gibt es visuelle und textbasierte Sprachen. Für den Einstieg eignen sich:

  • Scratch: Diese visuelle Programmiersprache wurde speziell für Kinder am MIT entwickelt - einer der besten technischen Universitäten in den USA. Durch das einfache Ziehen und Ablegen von bunten Code-Blöcken lassen sich eigene Spiele, Animationen oder interaktive Geschichten gestalten.
  • Blockly: Ganz ähnlich und ebenfalls visuell funktioniert Blockly: Auch hier werden Code-Blöcke gezogen und abgelegt. Blockly kann auch mit echten Programmiersprachen wie JavaScript oder PHP verbunden werden und dient als sanfte Brücke vom spielerischen Einstieg zur „echten“ Programmierung.
  • Python: Python gilt als eine der einsteigerfreundlichsten textbasierten Programmiersprachen. Sie eignet sich besonders gut für Kinder und Jugendliche, die bereits erste Erfahrungen mit visuellen Tools wie Scratch gesammelt haben. Python kommt ohne komplizierte Syntax aus und wird auch an vielen Schulen und Universitäten als erste Programmiersprache gelehrt.
  • JavaScript: JavaScript eignet sich als Programmiersprache für ältere Kinder und Jugendliche, die sich für Web-Entwicklung begeistern. Die Sprache steckt hinter jeder interaktiven Website, von Animationen bis hin zu Spielen. Obwohl JavaScript etwas komplexer ist, gibt es viele kindgerechte Einstiegsmöglichkeiten, etwa über Plattformen wie Code.org oder CodeCombat.

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7 Coding-Apps und Webseiten – Bewertung und Empfehlungen.

Apps bieten Kindern eine spielerische Lernumgebung, in der sie den Einstieg ins Programmieren finden und sich ausprobieren können. Sie basieren auf kindgerechten Programmiersprachen und vermitteln die Logik des Codens durch spannende Aufgaben, Rätsel und Spiele. Unsere Top 7:

1. Scratch

Scratch ist nicht nur eine vom MIT entwickelte Programmiersprache, sondern auch eine App – und gilt als die ideale Plattform für den Einstieg. Kinder lernen hier die Grundlagen des Codens kennen, indem sie Blöcke ziehen und ablegen – und somit eigene Spiele, Geschichten und Animationen entwickeln. Zudem hat Scratch eine engagierte und kindersichere Community, in der Kids ihre Projekte teilen und sich austauschen können.

2. Scratch Jr.

Für die Jüngsten eignet sich Scratch Jr., eine vereinfachte Version von Scratch mit angepasster Programmiersprache. Auch hier können Kinder mittels Code-Blöcken ihre eigenen Geschichten oder Spiele kreieren und Figuren tanzen, hüpfen oder singen lassen.

3. Code.org

Die vielleicht vielfältigste Plattform: Code.org bietet ein breites Spektrum, mit denen die Kleinsten erste Schritte im Programmieren machen oder Kinder mit mehr Erfahrung ihre Kenntnisse vertiefen können. Die Plattform bietet zahlreiche Spiele, Übungen und auch komplette Kurse. Hinter code.org steht eine gemeinnützige Initiative, die Informatik allen zugänglich machen möchte und mit Schulen zusammenarbeitet.

  • Altersempfehlung: 5 bis 18 Jahre
  • Ausprobieren: code.org

4. App Inventor

Diese App fokussiert sich auf das Programmieren von Applikationen für Android. Ähnlich wie Scratch werden hier Bausteine gezogen und abgelegt, was die App-Programmierung sehr einfach macht. Kinder können ihr Wissen in Tutorials vertiefen – leider aber nur auf Englisch. Besonders toll: Die fertiggestellten Apps lassen sich auf das Smartphone laden und mit Freund:innen teilen.

5. Code Combat

Code Combat ist ein actionreiches Spiel, in dem Kinder ihre mittelalterlichen Heldenfiguren durch verschiedene Levels manövrieren und Monster besiegen. Dabei nutzen Kinder die Programmiersprachen Python, JavaScript sowie HTML und tippen die Codes ein. Mit höherem Level werden die Codes komplexer – optimal, um die Sprachen zu lernen.

  • Altersempfehlung: 9 bis 16 Jahre
  • Ausprobieren: codecombat.com (Basic-Version kostenlos, für weitere Level 9,99 Dollar/Monat)

6. Open Roberta

Mit Open Roberta lernen Kinder, wie man Robotern Aufgaben beibringt – ganz einfach im Browser per Drag & Drop (also mit Blöcken). Sie können reale Modelle wie Lego Mindstorm oder Calliope Mini durch die Wohnung steuern, oder virtuelle Roboter am Bildschirm zum Leben erwecken. Open Roberta wurde vom Fraunhofer Institut entwickelt, speichert allerdings alle Nutzungsdaten.

7. Swift Playgrounds

Apple hat mit Swift seine eigene Programmiersprache entwickelt, in der App Swift Playgrounds wird sie Kids spielerisch vermittelt. Dabei lotsen sie kleine Figuren durch eine 3D-Welt voller Rätsel. Zwar ist die App auf Deutsch erhältlich, grundlegende Englisch-Kenntnisse sind für die Programmiersprache allerdings vorteilhaft.

Unser Tipp: Auch die allseits beliebte Spieleplattform Roblox führt Kids an das Programmieren heran: Mit Roblox Studio können schon die Kinder eigene Spiele und Welten erschaffen.

Kreative Projektideen für dein Kind.

Pures Programmieren und das Erlernen von Codezeilen kann nach einer Weile etwas eintönig werden. Spannender wird es, wenn Programmieren zum Abenteuer wird. Zusammen mit deinem Kind kannst du Aufgaben entwickeln oder passende Ideen online entdecken. So entsteht ein gemeinsames Ziel mit echtem Spaßfaktor. Hier ein paar Anregungen:

  • Do it yourself: Motiviere dein Kind, ein eigenes Spiel zu entwickeln. Etwa ein Quiz über seine Lieblingstiere oder ein kniffliges Puzzle. Ihr könnt euch auch gemeinsam eine Geschichte ausdenken, die dein Kind interaktiv reproduziert. Dabei können Figuren sprechen, tanzen oder Musik spielen. DIY Coding-Projekte bieten grenzenlose Möglichkeiten.
  • Coding Challenges: Viele Websites wie code.org bieten regelmäßige Herausforderungen zum Coden, etwa mit bekannten Figuren aus Star Wars oder der Welt aus Minecraft. In diesen Mini-Abenteuern lösen Kinder Programmieraufgaben, indem sie Figuren durch Level steuern, einfache Codes erstellen oder Rätsel knacken. Die Challenges lassen sich auch im Team bearbeiten.
  • Coding Wettbewerbe: Wettbewerbe wie „Biber der Informatik“, die First Lego League oder regionale Coding-Events bringen Kinder zum kreativen Coden zusammen. Das motiviert zum Mitmachen und hält erste Erfolgsmomente bereit – und dabei wird hin und wieder sogar das neue Coding-Jugend-Genie entdeckt.

Unser Lesetipp: Auch wenn dein Kind das Handy sinnvoll verwendet, ist es wichtig, die Nutzung im Blick zu behalten: Zur Vorbeugung von Spiel- und Handysucht und um durch geeignete Maßnahmen zur Sicherheit digitalen Risiken entgegenzuwirken.

FAQs


Artikel verfasst von Christoph aus dem Drei Redaktionsteam.

Über den Autor:

Christoph kennt die Welt des „Digital Life“ mindestens so gut wie seine Westentasche: Ob coole Fakten rund ums Streamen, die neuesten E-Sports oder um die Privatsphäre im Internet – Redakteur Christoph kennt jeden Schmäh der digitalen Welt. Bleiben Sie hier mit Christophs Artikeln zum Thema Digital Life auf dem Laufenden.


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