TikTok und Instagram gehören zum Alltag von Jugendlichen – und werfen bei Eltern so manche Fragen auf. Wie lässt sich die Privatsphäre der Kinder schützen? Welche Einstellungen sind sinnvoll? Und ab wann dürfen Kinder überhaupt welche Plattformen nutzen? Wir zeigen dir, wie du deine Kinder sicher durch die Socia-Media-Welt begleiten – mit einfachen Maßnahmen und klaren Regeln für einen verantwortungsvollen Umgang mit TikTok und Instagram.
Altersbeschränkungen in sozialen Netzwerken.
Nicht jede Plattform ist automatisch für alle Altersgruppen geeignet. Viele Anbieter schützen junge Nutzer:innen durch Altersvorgaben. Diese Regelungen haben einen rechtlichen Hintergrund: Laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) dürfen persönliche Daten eigentlich erst ab 16 Jahren eigenständig verarbeitet werden. Jüngere Kinder benötigen daher die Zustimmung ihrer Eltern, damit Plattformen wie TikTok und Instagram ihre Daten nutzen dürfen. Aus diesem Grund setzen viele soziale Netzwerke ein Mindestalter voraus.
- TikTok: Die beliebte Kurzvideo-App erlaubt eine Anmeldung ab 13 Jahren. Zwar wird das Geburtsdatum bei der Registrierung abgefragt, eine genaue Verifizierung findet jedoch nicht statt. Gesetzlich gesehen muss für Jugendliche unter 18 Jahren eine Zustimmung der Eltern erfolgen, falls die Verarbeitung personenbezogener Daten über das Notwendige hinausgeht. Livestreams dürfen erst ab 18 Jahren selbst durchgeführt werden. Anmerkung: Die DSGVO sieht zwar österreichweit eine Altersbeschränkung von 16 Jahren vor. TikTok hebt als einzige Plattform dieses Alter jedoch auf 18 Jahre an.
- Instagram: Auch Instagram setzt das Mindestalter auf 13 Jahre. Wer sich anmeldet, muss sein Alter angeben – jedoch ohne Nachweis. Die Plattform hat für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren spezielle Schutzfunktionen vorinstalliert, die Kontakte und Inhalte filtern. Gleichzeitig benötigt diese Altersgruppe für personalisierte Werbung theoretisch eine Zustimmung der Eltern. Fehlt diese, wird dennoch Werbung ausgespielt, aber ohne persönliche Anpassung. Daher sollten Erziehungsberechtigte über die Elternaufsicht das Konto ihres Kindes genau im Blick behalten, um einzelne Schutzfunktionen anzupassen.
- Snapchat: Auch Snapchat ist ab 13 Jahren freigegeben. Für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren schränkt die App einige Funktionen generell ein, um den Anforderungen der DSGVO zu entsprechen. Bei Bedarf können Eltern aufgefordert werden, ausdrücklich ihre Zustimmung zur Datennutzung zu erteilen.
- YouTube: Auf YouTube gilt offiziell ein Mindestalter von 16 Jahren. Über ein Eltern-Konto mit Google Family Link können Kinder ab 13 Jahren dennoch Inhalte nutzen. Manche Videos oder Funktionen bleiben bis zum 18. Geburtstag eingeschränkt. Für die ganz Kleinen gibt es YouTube Kids, ein speziell geschütztes und kinderfreundliches Angebot. Generell empfiehlt es sich bei allen YouTube-Konten, den eingeschränkten Modus zu aktivieren, um zusätzliche Sicherheit zu schaffen.
Privatsphäre-Einstellungen auf TikTok.
TikTok bietet zahlreiche Möglichkeiten, kreativ zu werden – aber auch viele Chancen für Fremde, Kontakt mit Jugendlichen aufzunehmen oder deren Inhalte einzusehen. Umso wichtiger ist es, den TikTok-Jugendschutz zu aktivieren. Hier erklären wir Schritt für Schritt, wie du das Profil deines Kindes sicher machst.
TikTok-Konto auf privat stellen:
Ein öffentliches Konto ist zwar verlockend für die Reichweite. Ein privates Konto ist aber sicherer, um die volle Kontrolle zu haben. So geht’s:
- Geh auf das Profil und oben rechts auf die drei Balken.
- Wähle „Einstellungen und Datenschutz“.
- Tippe anschließend auf „Datenschutz“.
- Schieb bei „Privates Konto“ den Regler auf rechts.
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TikTok-Kommentare einschränken:
Damit dein Kind nicht mit unangemessenen Kommentaren konfrontiert wird, kannst du einstellen, ob nur Follower:innen Videos kommentieren dürfen, alle oder niemand:
- Geh über das Menü oben rechts auf „Einstellungen und Datenschutz“.
- Wähle „Datenschutz“.
- Tippe auf „Kommentare“.
- Hier kannst du mit einem Tipp auf „Alle“ auswählen, von wem du Kommentare erlaubst. Wähle die gewünschte Option.
- Im gleichen Menü kannst du alle Kommentare oder manche Kommentare mithilfe von Stichwörtern filtern und weitere Schutzeinstellungen vornehmen.
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Funktionen wie Duett und Stitch deaktivieren:
Mit Duetten und Stitches können andere Nutzer:innen TikToks deines Kindes mit eigenen Videos kombinieren. Um eine unerwünschte Verbreitung zu unterbinden, machst du Folgendes:
- Wähle im Menü rechts oben die drei Linien und danach „Einstellungen und Datenschutz“.
- Gehe anschließend auf „Datenschutz“.
- Scrolle zu „Wiederverwendung von Inhalten“.
- Hier kannst du einstellen, wer Duette und Stitches mit eigenem Content erstellen darf.
- Außerdem kannst du Duett- und Stitch-Beiträge allgemein verwalten.
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Begleitenden Modus bei TikTok aktivieren:
Der begleitende Modus erlaubt dir, das Nutzungsverhalten deines Kindes für noch mehr Social-Media-Jugendschutz zu kontrollieren. Das klappt so:
- Öffne im Profil „Einstellungen und Datenschutz“.
- Scrolle nach unten zu „Begleiteter Modus“.
- Tippe auf „Weiter“.
- Hier kannst du auswählen, wer das TikTok-Konto nutzt – „Elternteil“ oder „Teenager*in“.
- Scanne im Anschluss den QR-Code mit dem Handy deines Kindes, um deine Konten zu verbinden.
- Wähle abschließend auf dem Smartphone deines Kindes „Konto verbinden“, um den TikTok-Jugendschutz zu aktivieren.
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Direktnachrichten auf TikTok blockieren:
So stellst du sicher, dass dein Kind keine Direktnachrichten von Fremden erhält:
- Gehe zu „Einstellungen und Datenschutz“.
- Wähle „Datenschutz“.
- Tippe unten auf „Direktnachrichten“.
- Hier kannst du bei „Direktnachrichten erlauben von“ aus, wer Nachrichten senden darf.
- Außerdem kannst du weitere Einstellungen zu gefilterten Anfragen und dem Lesestatus vornehmen.
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Privatsphäre-Einstellungen auf Instagram.
Instagram inspiriert, verbindet und unterhält. Doch gerade junge Nutzer:innen brauchen klare Schutzmaßnahmen. Du kannst mit wenigen Einstellungen dafür sorgen, dass das Konto deines Kindes sicher bleibt. Wir zeigen dir, wie das geht.
Instagram-Konto auf privat stellen:
Ein privates Konto schützt die Inhalte deines Kindes vor ungebetenen Blicken. Nur bestätigte Follower:innen sehen, was gepostet wird.
- Gehe im Profil über die drei Balken oben rechts im Einstellungen-Menü bei „Wer kann deine Inhalte sehen“ auf den Punkt „Konto-Privatsphäre“.
- Schiebe für die Aktivierung den Regler bei „Privates Konto“ nach rechts.
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Nachrichten-Anfragen auf Instagram sperren:
Auf Instagram können Fremde versuchen, per Nachricht Kontakt mit deinem Kind aufzunehmen. Das lässt sich verhindern:
- Scrolle bei „Einstellungen und Aktivitäten“ zu „Nachrichten und Story-Antworten“.
- Wähle „Nachrichtenanfragen“ aus.
- Bei „Einstellungen für Nachrichten“ kannst du auswählen, wer Nachrichtenanfragen senden darf.
- Unter „Deine Follower auf Instagram“ und „Andere Instagram-Nutzer“ kannst du „Keine Anfragen erhalten“ wählen, um Direktnachrichten Fremder zu unterbinden.
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Sensible Inhalte auf Instagram einschränken:
Instagram zeigt im Explore-Bereich manchmal Inhalte, die zwar nicht gegen Plattform-Regeln verstoßen, aber trotzdem für junge Menschen ungeeignet sein können – z. B. Themen rund um Gewalt, Suchtmittel oder Sexualität. Diese sogenannten sensiblen Inhalte kannst du folgendermaßen einschränken:
- Scrolle rechts oben im Drei-Balken-Einstellungen-Menü nach unten zu „Content-Präferenzen“.
- Hier kannst du Content auswählen, den Sie einschränken möchten, wie beispielsweise „Sensible Inhalte“.
- Tippe darauf, um auszuwählen, ob „Weniger“, „Standard“ oder „Mehr“ davon angezeigt werden soll.
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Elternaufsicht bei Instagram aktivieren:
Mit der Elternaufsicht hast du die Möglichkeit, Zeitlimits für dein Kind zu setzen und Aktivitäten zu sehen – wie etwa Follower:innen-Listen oder die tägliche Nutzungsdauer. Inhalte oder Nachrichten sind nicht einsehbar.
- Wähle bei „Einstellungen und Aktivitäten“ unten den Punkt „Familienbereich“.
- Hier kannst du deinen Nachwuchs in den Familienbereich einladen, indem du auf „Los geht’s“ tippst.
- Suche nach dem Account deines Kindes und bestätige über den Button „Einladen“.
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Kommentare auf Instagram einschränken:
Nicht alle Kommentare sind positiv. Schränke ungewollte Kommentare folgendermaßen ein:
- Gehe bei „Einstellungen und Aktivitäten“ zu „Kommentare“.
- Hier kannst du auswählen, wer die Inhalte deines Kindes kommentieren darf.
- Unter „Kommentare blockieren von“ kannst du einzelne Instagram-Accounts sperren.
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Weitere Sicherheitsmaßnahmen für Eltern.
Kinder und Jugendliche unterschätzen oft, welche Folgen das Teilen von persönlichen Informationen haben kann. Als Eltern sollten Sie regelmäßig und altersgerecht über mögliche Gefahren sprechen.
Über folgende Risiken solltest du mit deinem Kind offen reden:
- Cybermobbing: Beleidigungen, Ausgrenzung oder peinliche Bilder, die ohne Zustimmung geteilt werden.
- Kontakt zu Fremden: Personen geben sich in sozialen Netzwerken oft nicht als die aus, die sie tatsächlich sind.
- Konfrontation mit ungeeigneten Inhalten: Gewalt, Sexualität oder Drogen, selbst wenn diese nicht gegen Plattformregeln verstoßen.
- Kostenfallen: In-App-Käufe, kostenpflichtige Abos oder versehentliche Bestellungen können teuer werden.
- Datenmissbrauch: Vorsicht bei Weitergabe von Standort, Bildern oder persönlichen Daten.
Ebenfalls zu bedenken: Soziale Netzwerke entwickeln sich ständig weiter und damit auch ihre Funktionen und Sicherheitseinstellungen. Umso wichtiger ist es, regelmäßig mit Ihrem Kind einen Blick auf das eigene Profil zu werfen. Sind Kommentare noch eingeschränkt? Ist das Konto auf privat gestellt? Welche Berechtigungen haben einzelne Apps?
Nutze außerdem Jugendschutz-Apps, wie z. B. „Google Family Link“, den Kindermodus bei Samsung, sowie die Kindersicherung am Handy, um das Smartphone zu einem sicheren Begleiter für deinen Nachwuchs zu machen. Neben dem technischen Schutz ist echtes Vertrauen wichtig. Sprich mit deinem Kind offen über seine Social-Media-Nutzung. Das schafft eine Atmosphäre, in der Fragen gestellt und Sorgen geteilt werden dürfen.
Fazit.
TikTok und Instagram sind längst fester Bestandteil des Alltags vieler Jugendlicher. Umso wichtiger ist es, dass du aktiv mitgestaltest, wie deine Kinder diese Plattformen nutzen. Mit altersgerechter Aufklärung, technischer Kindersicherung, privatem Konto, eingeschränktem Modus und regelmäßiger Kontrolle der Einstellungen lassen sich viele Risiken reduzieren. Tools wie Jugendschutz-Apps helfen zusätzlich, den Überblick zu behalten. Am Wichtigsten ist aber eine offene, vertrauensvolle Kommunikation. Wer Fragen ernst nimmt und gemeinsam über digitale Erlebnisse spricht, legt den Grundstein für einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien.
FAQs
Das TikTok-Konto deines Kindes kannst du ganz einfach auf privat stellen: Gehe über die Balken rechts oben im Profil auf „Einstellungen und Datenschutz“. Wähle den Punkt „Datenschutz“ und schiebe den Regler bei „Privates Konto“ auf rechts.
Warnzeichen können Rückzug, Stimmungsschwankungen, geheimes Chatverhalten oder viele unbekannte Online-Kontakte sein. Achte auch auf versteckte Accounts. Wichtig dabei ist ein offenes Gespräch auf Augenhöhe – kombiniert mit Privatsphäre-Einstellungen und Schutzfunktionen wie dem begleiteten Modus auf TikTok oder der Elternaufsicht auf Instagram.
Die Altersbeschränkungen auf Social Media basieren auf der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Diese erlaubt die Verarbeitung persönlicher Daten erst ab 16 Jahren – darunter ist die Zustimmung der Eltern notwendig. Plattformen wie TikTok, Instagram oder Snapchat geben ein Mindestalter von 13 Jahren vor, prüfen die Altersangabe aber oft nicht aktiv. Rechtlich gesehen sind die Altersgrenzen also relevant, werden in der Praxis jedoch nicht immer kontrolliert.
Auf TikTok hast du verschiedene Möglichkeiten, dein Kind vor unangemessenen Inhalten zu schützen. Das wichtigste Tool ist der begleitende Modus auf TikTok, bei dem du das Konto deines Kindes mit deinem eigenen verknüpfen und so den Social-Media-Konsum kontrollieren kannst. Stelle außerdem das Profil deines Kindes auf privat und schränke Kommentare, Duette, Stitches sowie Direktnachrichten für zusätzlichen Rundum-Schutz ein.
Du benötigst zusätzliche Informationen? In diesem Beitrag erklären wir alles rund um Technik, Handys und Sicherheit für deine Kids. Und hier erhältst du wichtige Infos zu Smartwatches für Kinder.
Artikel verfasst von Matthias aus dem Drei Redaktionsteam.
Über den Autor:
Wer es nicht im Kopf hat, hat es in den Beinen? Nicht mit Redakteur Matthias. Denn wo immer es einen Life Hack oder einen Kniff gibt, der uns das Leben erleichtert: Matthias kennt ihn – und teilt sein Wissen in seinen Artikeln gerne mit Ihnen. Sie wollen mehr davon? Hier geht es zu allen Beiträgen von Matthias rund um die besten Tipps & Tricks.